In den letzten Jahren haben die AktivitÀten der Extremen Rechten in Rheinhessen zugenommen. HÀufig kommt es zu Versammlungen, AufmÀrschen und Propagandadelikten.
Wie ist der Rechtsextremismus in Rheinhessen organisiert?
Welche Organisationen sind in Rheinhessen vertreten?
Wer sind die federfĂŒhrenden Akteure?
Unter dem Titel âAktuelle Entwicklungen der extrem rechten und rechtspopulistischen Szene in Rheinhessenâ gibt es nunmehr eine aktuelle Bestandsaufnahme. Wir freuen uns, dass wir hierfĂŒr den Sozialwissenschaftler Luis Caballero gewinnen konnten. Er hat sich intensiv mit den PhĂ€nomenen der Extremen Rechten und des Rechtspopulismus in Rheinland-Pfalz wie auch in Rheinhessen auseinandergesetzt.
Auf Einladung des Vereins Rheinhessen gegen Rechts e. V. kam der Journalist und Bestsellerautor Klaus Scherer nach Worms. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale fĂŒr politische Bildung, dem DGB Rheinhessen-Nahe und der Stadt Worms statt.
In einem GruĂwort machte OberbĂŒrgermeister Adolf Kessel deutlich, dass es der Stadt ein wichtige Anliegen sei, sich entschieden gegen Hass und Hetze zu engagieren. âDas ist eine Verpflichtung, die wir auch aus unserer Geschichte habenâ.
âDas Thema Hass im Netz ist hochaktuell. Das zeigen unter anderem die StrafschĂ€rfungen, die nun im Zusammenhang mit der Verharmlosung von Kriegsverbrechen und Völkermordâ, begrĂŒĂte Roland SchĂ€fer, Vorsitzender des Vereins Rheinhessen gegen Rechts.
In einer bebilderten Lesung zeigte Klaus Scherer die Erkenntnisse, die er aus seiner Recherche zum Umgang der Strafverfolgungsbehörden mit Hass und Hetze im Netz gewinnen konnte. „Wir brauchen schlicht mehr Routine im Umgang mit Hetze im Netz, aber wir sind auf dem Weg dorthin“, so das Fazit des Autors Klaus Scherer. âIn den zwei Jahren Recherche traf ich auf sehr erfolgreiche Ermittler. Und es gab wegweisende Urteile. Da ist viel in Bewegung geraten.â
An der anschlieĂenden Diskussion nahmen der rheinland-pfĂ€lzische Minister fĂŒr Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung Alexander Schweitzer sowie die Bundestagsabgeordneten Tabea RöĂner teil.
âWir dĂŒrfen Hass und Hetze im Netz nicht akzeptieren. Deswegen mĂŒssen wir auch die Betreiber der Plattformen stĂ€rker in die Pflicht nehmen. Mit dem Digital Services Act und dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz haben wir hierzu die Grundlage gelegt. Das muss sich aber auch in der Praxis beweisenâ
Alexander Schweitzer, Minister fĂŒr Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung
âWir dĂŒrfen Hass und Hetze im Netz nicht akzeptieren. Deswegen mĂŒssen wir auch die Betreiber der Plattformen stĂ€rker in die Pflicht nehmen. Mit dem Digital Services Act und dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz haben wir hierzu die Grundlage gelegt. Das muss sich aber auch in der Praxis beweisenâ, so Alexander Schweitzer.
RöĂner, die zugleich Vorsitzende des Digitalausschusses des Deutschen Bundestages ist, machte deutlich, dass es auch immer um das SpannungsverhĂ€ltnis zur Meinungsfreiheit ginge. Die Grenzen seien oft sehr unscharf. Allerdings dĂŒrfe man Hass und Hetze nicht billigen: âDas Netz war nie ein rechtsfreier Raum, es hat aber an Rechtsdurchsetzung gemangelt. Das ist nun erfreulicherweise anders.â
âDas Netz war nie ein rechtsfreier Raum, es hat aber an Rechtsdurchsetzung gemangelt. Das ist nun erfreulicherweise anders.â
Tabea RöĂner, Bundestagsabgeordnete
Das neue Buch von Klaus Scherer âKugel ins Hirn – LĂŒgen, Hass und Hetze im Netz bedrohen die Gesellschaft. Unterwegs mit Strafverfolgernâ ist im Buchhandel erhĂ€ltlich.
Roland schĂ€fer, Vorsitzender des Vereins Rheinhessen gegen Rechts e. V.Tabea RöĂner, MdBJournalist und Bestsellerautor Klaus SchererDigitalminister Alexander Schweitzer
Veröffentlicht unterAktuelles|Kommentare deaktiviert fĂŒr Scherer: Mehr Routine gegen Hass und Hetze
Lesung von In-Rage e. V. in Kooperation mit dem Weiterbildungszentrum Ingelheim und Rheinhessen gegen Rechts e. V.
Das Bild vom Nazi-Skinhead mit Springerstiefeln und Bomberjacke hat sich angesichts der nationalpopulistischen WutbĂŒrger-Bataillone und der Neuen Rechten in Europa und anderswo vollends als veraltetes Stereotyp offenbart. Zeitgenössische rassistische und nationalistische Weltanschauungen haben andere Symbole, Argumentationsweisen und Vorbilder entwickelt. Doch hinter der Fassade dieser Labelkosmetik verbirgt sich die Kunst, Ewiggestriges mit vermeintlich unverfĂ€nglichen Etiketten zu versehen und das immer Gleiche mit neuen Namen zu formulieren.