Bereits vor zwei Jahren hat die Fridtjof-Nansen-Akademie gemeinsam mit den Vereinen Rheinhessen gegen Rechts und In-RAGE zu einer Fachtagung zum Thema Rechtsextremismus eingeladen. Im vergangenen Jahr konnte aufgrund der Pandemie keine Tagung stattfinden.

Umso mehr freut es uns, dass wir Sie in diesem Jahr erneut einladen können. Wir freuen uns über ein Fachreferat zum Thema „Die extrem rechte und die rechtspopulistische Szene in Rheinland-Pfalz und in Rheinhessen“.

Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten dem Aufruf eines breiten politischen Bündnisses in Rhein-Selz und kamen zur Kundgebung von Rheinhesen gegen Rechts e.V. am Freitag, den 27. August, in Nierstein-Schwabsburg. Anlass war der Auftritt von Alexander Gauland bei einer Wahlkampfveranstaltung im dortigen Bürgerhaus.

In mehreren Redebeiträgen wurde unterstrichen, dass die breite Bevölkerung in Rhein-Selz und ganz Rheinhessen einer Spaltung unserer Gesellschaft eine klare Absage erteilt. „Unsere weltoffene Lebensart wollen wir uns nicht nehmen lassen und das haben wir eindrucksvoll zur Schau gestellt“, so Thomas Messer, stv. Vorsitzender von Rheinhessen gegen Rechts e.V.. „Die Geschlossenheit aller politischen Kräfte gegen Rechts in Rhein-Selz ist beeindruckend und dafür bedanke ich mich.

Für ein buntes und tolerantes Rheinhessen!

Rheinhessen ist bunt und tolerant und das soll auch so bleiben. Bei uns leben Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit unterschiedlichen Sprachen und religiösen Hintergründen friedlich miteinander. Generell ist unsere Region schon je her geprägt von Zuzug und kulturellem Austausch.

In Rheinhessen ist kein Platz für politische Kräfte, die dies ändern wollen, die die Gesellschaft spalten und gegen Teile unserer Bevölkerung hetzen wollen. Bei uns ist kein Platz für Politiker, die Vorurteile schüren. Damit unsere Gesellschaft zusammenbleibt, müssen wir das Einende betonen und nicht das Trennende.

Anlässlich der Demonstration rechtsextremer Gruppierungen in Bingen stellte der Vorsitzende des Vereins Rheinhessen gegen Rechts e. V. Roland Schäfer fest: „In den vergangenen Jahren haben die rechtsextremen Aktivitäten wie z. B. Mahnwachen, Demonstrationen, etc) in unserer Region zugenommen. Wir können dieses Problem nur gemeinsam angehen. Das heißt auch, dass eine Strategie im Umgang mit Rechtsextremismus nicht an den jeweiligen Gemeindegrenzen enden kann. Vielmehr bedarf es eines gemeinsamen, vernetzten und abgestimmten Agierens aller Akteure. Dies bezieht die betroffenen Städte ausdrücklich mit ein. Aus diesem Grund regen wir eine Regionalkonferenz gegen Rechts an und werden wir die Städte Ingelheim, Bingen und Alzey zu einer solchen einladen. Mit diesem Vorschlag werden wir auf die Städte zugehen.“